So, da bin ich wieder. Schwer verkatert Gut erholt und von der Sonne geküsst hab ich meinen Kurzurlaub beim Jazz Festival in Moers beendet. Ich habe über das Wochenende meinen Notizblock mit Aufzeichnungen gefüllt. Leider war ich oft zu voll es meist zu dunkel zum Schreiben, was die Nachbereitung nicht gerade erleichtert. Aber ich will mein Bestes geben, um euch einen Einblick in die Ereignisse, die sich über Pfingsten zugetragen haben, zu vermitteln.
Eine der ersten Fragen ist und war: "Warum Jazz?"
Nun, ich bin eben jemand, der ungeheuer auf Musik steht. Rock, HipHop, Soul oder ähnlich populäre Musikstile hab ich bereits zu genüge durchgekaut, und wollte einfach mal was völlig neues erleben.
Und das habe ich auch, soviel sei zu diesem Zeitpunkt schon mal verraten.
Geplant war ursprünglich, zu Dritt im Auto an den "linken" Niederrhein zu fahren. Und zwar schon am Donnerstag, um möglichst viel vom Festival und der Stadt Moers mitzubekommen. Und hier entwickelte sich auch schon das erste Fiasko:

Gedächtnisprotokoll Telefonat mit C. aus Kiel, Donnerstag, 12.Mai, 18:30 MESZ:

C.: Hallo Mika, bin gerade zurück aus Kuba.
Mika: Und?
C.: War super. Hab da eine Mordsbraut kennengelernt. [...]
Mika: Ja schön, freut mich. Und biste fit? Wann geht`s los?
C.: Mann, ich bin tierisch kaputt. Muss erstmal pennen. Weiß nicht ob ich es überhaupt schaffe.
Mika: Wie, ich hab mir eben das Festival Ticket gekauft.
C.: Ich ruf gleich mal meinen Kumpel [Identität unbekannt] an, und sag dir nachher bescheid, wann es losgeht.

Sprachs und ward bis zum nächsten Morgen nicht gehört.
Ich hab mich dann entschlossen, mal wieder Bahn zu fahren.
Also auf zum Hamburger Hbf, Ticket gekauft und ab an den Bahnsteig, als mein Mobiles klingelt...

Gedächtnisprotokoll Telefonat mit C. aus Kiel, Freitag, 13. Mai, 09:40 MESZ:

C.: Moin, wollt nur Bescheid sagen, daß ich hier um halb zwölf abgeholt werde, und wir dich dann aufgabeln
Mika (leicht gereizt): Das ist mir zu spät. Hab ein Bahnticket in der Hand, der Zug geht in 4 Minuten.
C.: ...
Mika: Ihr könnt mich dann ja mit zurück nehmen.
C.: Äh ja, hehe, okay. Ich melde mich wenn wir da sind.
Mika: Alles klar, ich schau mich dann vor Ort nach einem netten Platz zum Zelten um. Bis Später.

Die Zugfahrt verlief ereignislos, und gegen 14:00 MESZ betrat ich Moerser Boden. Vom Bahnhof ging es dann zu Fuß weiter zum Festival Gelände im Stadtpark. Hier war schon alles von Leben erfüllt. Der Klang von Didgereedoos und Bongos hing zusammen mit dem Duft von Bratwurst und Bier in der Luft. Ein paar tausend Menschen hatten bereits ihre Zelte aufgeschlagen. Um mich zu aklimatisieren, steuerte ich einen der Zahlreichen Bierwagen an. Hier gab es die erste Überraschung: Bier war nur gegen Wertmarken erhältlich.wertmarke

Mika: Wo krieg ich denn hier die Wertmarken?
Unbekannter Bierzapfer: Hier gleich nebenan, in der kleinen Butze.
Mika: Na dann...

Ein Dialog, den ich so oder so ähnlich noch unzählige Male zu hören bekommen sollte.

Ich hab mir also erstmal eine Wertmarke gekauft. Zurück am Bierwagen stand auch schon ein kühles Blondes für mich bereit.

Mika: Danke, ist ja ein super Service.
UBZ: Ist ja noch nicht soviel los.
Mika: Ahja, na dann Prost.

So eingestimmt auf den Tenor der Moerser Bierwagenkultur machte ich mich auf, den Rest der Zeltstadt zu erkunden. Immer auf der Suche nach dem besten Standort für mein Zelt.
Während einer Rast gesellte sich dann ein alter Penner ein Einheimischer zu mir und fing ohne Umschweife ein Gespräch mit mir an. Er gab mir ein paar Tipps wie und wo ich am besten meine Heimstatt errichten sollte. Es seien in der Vergangenheit wohl gerne Zelte von der großen Festwiese geklaut worden. Mit dem Versprechen, seinen Rat zu beherzigen verabschiedete ich mich von ihm und zog weiter.
Zwischendurch versuchte ich immer wieder C. zu erreichen - vergeblich.

Schließlich landete ich wieder an einem Bierwagen. Inzwischen mit dem Wertmarkensystem vertraut, begann ich mir richtig einen anzusaufen mich schon mal auf das anstehende Jazz-Wochenende einzustimmen. Ich stellte schnell fest, daß es sich bei dem hier zuständigen Bierzapfer namens Michael michaelum einen echten Menschenfreund handelte. Er reagierte mit Unverständnis auf die Tatsache, daß meine "Kumpel" mich hatten hängen lassen, und empfahl mir mein Zelt schon mal aufzubauen, alles weitere würde sich dann schon ergeben. Zwei Biere später folgte ich seinem Rat, und errichtete mein vorrübergehendes Domizil auf der Festwiese [sic!] in Sichtweite des Bierwagens.


[ I - II - III - IV - V - VI ]
schroeder meinte am 18. Mai, 09:24:
Ich ahne was, mir schwant da was... aber ich sach nix.
Oder hast du wieder einmal ganz allein eine Rockerbande einen Seniorenzirkel bepöbelt? 
Mika meinte am 18. Mai, 12:06:
Als ob Muddi's Bester sowas jemals getan hätte...hmhm 
Networx meinte am 27. Jul, 15:45:
Zelt - einheimischer Penner - Zelt ..weg!
Gott zeichnet den Weg vor, den jeder Mensch gehen soll. Du mußt also nur erkennen, was er für dich aufgezeichnet hat. Bevor der Jüngling etwas sagen konnte, flatterte ein Schmetterling zw. ihm und dem Alten hin und her. Da mußte er an seinen Großvater denken: Als er noch ein Kind war, hatte ihm sein Großvater erzählt, daß Schmetterlinge Glück bringen. Wie Grillen, vierblättriger Klee und Hufeisen. Das stimmt, sagte der Alte, der seine Gedanken lesen konnte. Es ist, wie dein Großvater dich lehrte. Das sind die Zeichen. -Paulo Coelho, Der Alchimist - 
Mika meinte am 29. Jul, 12:10:
Ich weiß ja nun nicht, ob Gott diesen Weg vorgezeichnet hat. Ist ja schließlich immer noch meine Entscheidung die zählt. Und dafür trage ich auch die Konsequenzen. Aber richtig ist natürlich, daß man der Erfahrung mehr Respekt und Aufmerksamkeit schenken sollte. 
 
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